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Hormonersatztherapie senkt Konzentration von Lipoprotein-a

Daten zum Effekt von Hormonersatztherapie und dem Wirkstoff Tibolon auf die Lipoprotein-a-Konzentration bei Frauen während der Postmenopause sind uneinheitlich. Lipoprotein a ist ein unabhängiger Marker für Herz-Kreislauferkrankungen. Höhere Konzentration von Lipoprotein a sind mit einem gesteigerten kardiovaskulären Risiko verbunden. Die Studie von Anagnostis et al. (2017) ist eine Metaanalyse, bei der die Ergebnisse randomisierter, kontrollierter Studien zum Einfluss von Hormonersatztherapie und dem Wirkstoff Tibolon auf die Konzentration von Lipoprotein a bei postmenopausalen Frauen zusammengefasst werden. Eine Metaanalyse präsentiert quantitative und statistische Ergebnisse verschiedener Primär-Untersuchungen. Es wurden insgesamt 24 Studien identifiziert, die den Einfluss von Hormonersatztherapie auf die Konzentration von Lipoprotein a beschrieben. Die Ergebnisse zeigten, dass Hormonersatztherapie im Vergleich zu keiner Behandlung oder Placebo zu einer Reduktion der Lipoprotein a Konzentration führte. Zum Einfluss von Tibolon wurden sieben Studien identifiziert, die auf keinen Effekt von Tibolon auf die Lipoprotein-a-Konzentration hinwiesen. Die Ergebnisse von zehn Studien zeigten, dass oral verabreichtes Östrogen eine größere Reduktion der Lipoprotein-a-Konzentration verursachte als durch die Haut aufgenommenes Östrogen. Unterschiede zwischen einer kontinuierlichen Hormonersatztherapie im Vergleich zu einer zyklischen Behandlung, zwischen einer konventionellen Östrogentherapie im Vergleich zu niedrig dosiertem Östrogen und zwischen einer Östrogenmonotherapie im Vergleich zu Östrogen kombiniert mit Progesteron bestanden nicht. Die Studienautoren schlussfolgerten, dass die Hormonersatztherapie die Konzentration von Lipoprotein a bei postmenopausalen Frauen senken kann und dabei insbesondere oral verabreichtes Östrogen wirksam ist (beilit).

Referenzen:
Anagnostis P, Galanis P, Chatzistergiou V, Stevenson JC, Godsland IF, Lambrinoudaki I, Theodorou M, Goulis DG. The effect of hormone replacement therapy and tibolone on lipoprotein (a) concentrations in postmenopausal women: A systematic review and meta-analysis. Maturitas. 2017 May;99:27-36. doi: 10.1016/j.maturitas.2017.02.009. Epub 2017 Feb 16.

Weitere Informationen unter MATURITAS.

Hormontherapie zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Hormontherapie wird zur Behandlung von Beschwerden in den Wechseljahren eingesetzt, aber auch zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen nach der Menopause.

In neunzehn randomisiert kontrollierten Studien mit insgesamt 40.410 teilnehmenden Frauen, wurde die Wirkung einer oralen Östrogen-Hormontherapie (mit oder ohne Zusatzhormon Progesteron) mit einem Placebo verglichen. Die Untersuchung wurde sechs Monate lang oder länger durchgeführt.

Erhöhtes Risiko: Hormontherapie nach Menopause 

Insgesamt gab es keine Evidenz dafür, dass eine Hormontherapie weder bei gesunden Frauen noch bei Frauen mit vorbestehenden Herzerkrankungen eine schützende Wirkung gegen den Tod jeglicher Ursache, wie durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nicht-tödlichen Herzinfarkt oder Angina, also Brustenge hat. Vielmehr erhöhte eine Hormontherapie bei Frauen nach der Menopause das Risiko eines Hirnschlages oder Venenverschlusses durch eine venöse Thromboembolie, also ein Blutgerinnsel.

Die meisten Studienteilnehmerinnen, darunter Frauen nach der Menopause und solche mit vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, waren aus den Vereinigten Staaten. Das mittlere Alter in den meisten Studien betrug über 60 Jahre. Die Dauer der Behandlung variierte in den Studien zwischen sieben Monaten und 10,1 Jahren.

Die Forscher schätzen die großangelgte Studie aufgrund der Übereinstimmungen in den Ergebnissen als wirklichkeitsnah ein.

Referenzen:
Boardman HMP, Hartley L, Eisinga A, Main C, Roqué i Figuls M, Bonfill Cosp X, Gabriel Sanchez R, Knight B. Hormone therapy for preventing cardiovascular disease in post-menopausal women. Cochrane Database of Systematic Reviews 2015, Issue 3. Art. No.: CD002229. DOI: 10.1002/14651858.CD002229.pub4

Weitere Informationen unter Cochrane-Reviews.