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Reise-Checkliste für Herzpatienten

Die kostenfreie Reise-Checkliste für Herzpatienten kann bei der Herzstiftung angefordert werden.
Reise-Checkliste für Herzpatienten. Quelle: Deutsche Herzstiftung

Neue Checkliste verbessert mit Sicherheitshinweisen und Verhaltenstipps Vorbereitungen für den Urlaub oder die Geschäftsreise.

Millionen von Menschen in Deutschland sind von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen. Viele unter ihnen verreisen erst im Spätsommer und planen gerade ihren Urlaub oder sind hin und wieder auf Geschäftsreise. Weil mehrere Punkte bereits vor der Reise bedacht sein sollten wie z. B. das Einholen von Krankheitsunterlagen wie dem letzten OP-, Ultraschall- oder Röntgenbericht, oder das Besorgen der verordneten Medikamente in ausreichender Menge, ist es für herzkranke Menschen wichtig, ihre Reise sorgfältig vorzubereiten. Nur so lassen sich Risiken durch Überbelastungen oder etwa Fehleinschätzungen vermeiden. Welche weiteren wichtigen Punkte Betroffene bei ihren Reisevorbereitungen beachten müssen, zeigt auf einen Blick die neue Reise-Checkliste der Herzstiftung, die kostenfrei angefordert werden kann.
„Wer herzkrank ist, kann in der Regel völlig normal reisen, sollte sich aber von seinem behandelnden Arzt mindestens drei Wochen vor Reisebeginn untersuchen lassen. Je nach Reiseziel und Art der Herzkrankheit, gibt es einzelne Punkte zu klären, etwa den Impfstatus, die Reisefähigkeit oder notwendige Kontrollen“, betont der Kardiologe Dr. med. Wolf Andreas Fach vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Was alles darüber hinaus speziell für Bluthochdruck-, Herzklappen-, Schrittmacher- oder Koronarpatienten beachtet werden sollte, haben Arzt und Patient mit der Reise-Checkliste auf einen Blick. Dies kann z. B. bei koronaren Herzkrankheit hilfreich sein, wenn die Reisefähigkeit  zu klären ist, und ob ein Belastungs-EKG erforderlich ist oder bei Rhythmuspatienten, ob der Schrittmacher kontrolliert werden muss. Auch wichtig: Beipackzettel nicht vergessen, damit notfalls im Ausland die Medikamente beschafft werden können. „Wir raten allen Herzpatienten zu dieser Reise-Checkliste für das Vorbereitungsgespräch mit dem behandelnden Arzt“ (Deutsche Herzstiftung).

Tipp: Die kostenfreie Reise-Checkliste für Herzpatienten kann bei der Herzstiftung online oder per Tel. unter 069 955128400 angefordert werden.

 

Signifikanter Anstieg des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Patienten mit Gallensteinerkrankungen

Gallensteinerkrankungen haben einige Risikofaktoren mit kardiovaskulären Krankheiten gemeinsam, also mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgehend vom Herzen oder Gefäßsystem, die als gemeinsame Ursache Atherosklerose haben. Dies gilt insbesondere für metabolische, also stoffwechselbedingte Risikofaktoren. Patienten mit Gallensteinerkrankungen könnten somit ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten aufweisen. Bisherige Studien haben hierzu inkonsistente Ergebnisse hervorgebracht. Deshalb führten Upala et al. (2017) eine systematische Untersuchung mit Metaanalyse von Kohorten-, Fall-Kontroll- und Querschnittsstudien durch, bei dem das Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten bei Patienten mit und ohne Gallensteinerkrankungen verglichen wurde. Eine Metaanalyse präsentiert quantitative und statistische Ergebnisse verschiedener Primär-Untersuchungen. Es wurden sechs Studien mit 176.734 Gallenstein-Patienten und 803.714 gesunden Kontrollen analysiert. Die Ergebnisse der Meta-Analyse zeigten, dass das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis bei den Gallenstein-Patienten signifikant höher war als bei den Kontrollen von Gesunden (beilit/ Defibrillation-Info).

Referenzen:
Upala S, Sanguankeo A, Jaruvongvanich V. Gallstone Disease and the Risk of Cardiovascular Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis of Observational Studies. Scand J Surg. 2017 Mar;106(1):21-27. doi: 10.1177/1457496916650998. Epub 2016 Jul 8.

Weitere Informationen unter SAGE Journals.

Hormontherapie zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Hormontherapie wird zur Behandlung von Beschwerden in den Wechseljahren eingesetzt, aber auch zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen nach der Menopause.

In neunzehn randomisiert kontrollierten Studien mit insgesamt 40.410 teilnehmenden Frauen, wurde die Wirkung einer oralen Östrogen-Hormontherapie (mit oder ohne Zusatzhormon Progesteron) mit einem Placebo verglichen. Die Untersuchung wurde sechs Monate lang oder länger durchgeführt.

Erhöhtes Risiko: Hormontherapie nach Menopause 

Insgesamt gab es keine Evidenz dafür, dass eine Hormontherapie weder bei gesunden Frauen noch bei Frauen mit vorbestehenden Herzerkrankungen eine schützende Wirkung gegen den Tod jeglicher Ursache, wie durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nicht-tödlichen Herzinfarkt oder Angina, also Brustenge hat. Vielmehr erhöhte eine Hormontherapie bei Frauen nach der Menopause das Risiko eines Hirnschlages oder Venenverschlusses durch eine venöse Thromboembolie, also ein Blutgerinnsel.

Die meisten Studienteilnehmerinnen, darunter Frauen nach der Menopause und solche mit vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, waren aus den Vereinigten Staaten. Das mittlere Alter in den meisten Studien betrug über 60 Jahre. Die Dauer der Behandlung variierte in den Studien zwischen sieben Monaten und 10,1 Jahren.

Die Forscher schätzen die großangelgte Studie aufgrund der Übereinstimmungen in den Ergebnissen als wirklichkeitsnah ein.

Referenzen:
Boardman HMP, Hartley L, Eisinga A, Main C, Roqué i Figuls M, Bonfill Cosp X, Gabriel Sanchez R, Knight B. Hormone therapy for preventing cardiovascular disease in post-menopausal women. Cochrane Database of Systematic Reviews 2015, Issue 3. Art. No.: CD002229. DOI: 10.1002/14651858.CD002229.pub4

Weitere Informationen unter Cochrane-Reviews.