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Plötzlicher Herztod nicht zwingend durch Herzinfarkt verursacht

Blutdrucksenkende Medikamente führen nicht zu einer Senkung plötzlicher Todesfälle. Dies besagen 15 durchgeführte Studien mit 39.908 Teilnehmern zur Untersuchung darüber, ob die Häufigkeit plötzlicher Todesfälle durch blutdrucksenkende Medikamente gemindert werden kann.

Ein hoher Blutdruck erhöht das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte. Bei Menschen mit mäßig erhöhtem Blutdruck kann die Häufigkeit von Schlaganfällen und Herzinfarkten durch blutdrucksenkende Medikamente reduziert werden. Es ist nicht bekannt, ob die Häufigkeit plötzlicher Todesfälle, also der Tod mit unbekannter Ursache, innerhalb einer Stunde nach Auftreten akuter Symptome oder innerhalb von 24 Stunden, in denen der Patient als lebendig und symptomfrei unter Beobachtung steht, durch blutdrucksenkende Medikamente gemindert werden kann.

Die Ergebnisse von 15 Studien mit 39.908 Teilnehmern, in denen untersucht wurde, ob die Häufigkeit plötzlicher Todesfälle durch blutdrucksenkende Medikamente gemindert werden kann, ist von moderater Qualität. Sie zeigen, dass die Häufigkeit von Herzinfarkten durch blutdrucksenkende Medikamente vermindert wird, jedoch nicht die Häufigkeit des plötzlichen Herztods. Dies lässt vermuten, dass der plötzliche Herztod nicht hauptsächlich durch einen Herzinfarkt verursacht wird. Es bedarf weiterführender Forschung, um die Ursachen des plötzlichen Herztods zu ermitteln.

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Referenzen:
Taverny G, Mimouni Y, LeDigarcher A, Chevalier P, Thijs L, Wright JM, Gueyffier F. Antihypertensive pharmacotherapy for prevention of sudden cardiac death in hypertensive individuals. Cochrane Database of Systematic Reviews 2016, Issue 3. Art. No.: CD011745. DOI: 10.1002/14651858.CD011745.pub2