Langfristige Reduktion des Blutdrucks durch Barorezeptor-Aktivierungstherapie

Die Barorezeptor-Aktivierungstherapie ist eine neue Behandlungsmethode für Patienten mit therapieresistentem Bluthochdruck. Ziel der Studie von de Leeuw et al. (2017) war die Überprüfung von langfristigen Erfolgen und der Sicherheit der Barorezeptor-Aktivierungstherapie. Barorezeptoren registrieren den Blutdruck in den Wänden der Blutgefäße und senden die Information an das Zentrale Nervensystem (ZNS). Indem sie das Herzzeitvolumen (HZV), gemeint ist das Blutvolumen, welches das Herz minütlich in den Kreislauf pumpt, und den totalen peripheren Widerstand (TPW), also den Strömungswiderstand im Körperkreislauf regulieren, vermitteln die Barorezeptoren den sog. Barorezeptorreflex.

Die Daten von drei Studien mit 383 Patienten wurden analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass unter der Barorezeptor-Aktivierungstherapie sowohl der Puls als auch der auf der Arbeit gemessene systolische und diastolische Blutdruck signifikant reduziert wurde. Größere Erfolge der Barorezeptor-Aktivierungstherapie konnten bei Patienten mit Anzeichen von Herzversagen verzeichnet werden und weniger große Effekte bei Patienten mit isolierter systolischer Hypertonie. Bei 25 Prozent der Patienten konnte die Anzahl der benötigten Medikamente von sechs auf drei (jeweils Angabe als Median) reduziert werden. Vorübergehende Nebenwirkungen aufgrund des chirurgischen Eingriffs oder aufgrund von kardiovaskulärer Instabilität konnten zwar beobachtet werden, erforderten aber kein Eingreifen und lösten sich im Laufe der Zeit auf (Defibrillation-Info/ beilit).

Referenzen:
de Leeuw PW, Bisognano JD, Bakris GL, Nadim MK, Haller H, Kroon AA; DEBuT-HT and Rheos Trial Investigators. Sustained Reduction of Blood Pressure With Baroreceptor Activation Therapy: Results of the 6-Year Open Follow-Up. Hypertension. 2017 May;69(5):836-843. doi: 10.1161/HYPERTENSIONAHA.117.09086. Epub 2017 Mar 20.

Weitere Informationen unter American Heart Association.